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Produktiver online im Business netzwerken - Wie Du die richtigen Menschen im Netz findest

Facebook, Instagram, LinkedIn, Twitter … Wahrscheinlich bist auch Du in mindestens einem sozialen Netzwerk unterwegs. Aber hast Du Dich dort schon einmal von außen betrachtet? Gerade bei professionellen Netzwerken wie Xing und LinkedIn ist das Bild wichtig, welches Du bei anderen Usern hinterlässt, wenn Dein Netzwerk auch produktiv sein soll.

Online im Business netzwerken

Auf einen Blick:

  1. Privates ist privat – und sollte es auch bleiben.

  2. Von außen betrachtet: Malst Du wirklich das Bild von Dir, das Du willst?

  3. Das Netz vergisst nichts – also erst denken, dann posten!

Bitte kein Cat Content!

Würdest Du einem Geschäftspartner Dein letztes Mittagessen zeigen oder von Deinem Absturz auf dieser ach so genialen Party erzählen? Wohl kaum. Im sozialen Netz vergessen wir allerdings gern mal, wo wir gerade sind. Triviales und Persönliches sind jedoch die effektivsten Stolpersteine, die Du Dir in einem professionellen Netzwerk zulegen kannst. Vor allem hier riskieren beispielsweise Personalverantwortliche gern einen Blick auf ihre Bewerber – oder Mitarbeiter. Und die sind mitunter sehr sorglos, wie Bitcom in seiner Studie [1] herausfand.

Dabei ist es doch ganz einfach: Überlege Dir, wen Du selbst auf einer Social-Media-Plattform ansprechen würdest, wenn Du Dein Business-Netzwerk erweitern willst. Dann hast Du schon eine ganz gute Idee, wie Dein Profil aussehen sollte.

Warum aber ist es so wichtig, wie Menschen Dich wahrnehmen? Ganz einfach: Du willst eine bestimmte Rolle in Deinem Beruf erfüllen – und brauchst dafür Gleichgesinnte, nämlich Profis. Schließlich bist Du auch einer. Hier kommen dann unsere Denkmuster ins Spiel …

Gleich und gleich gesellt sich gern – auch im Job

Untersuchungen haben gezeigt, dass am altbekannten Spruch „gleich und gleich gesellt sich gern“ eben doch etwas dran ist [2]. Je ähnlicher uns jemand scheint, umso eher sind wir gewillt, ihm zu vertrauen und Positives zuzuschreiben – selbst wenn wir ihn gar nicht wirklich kennen. Das hängt auch mit dem sozialen Status zusammen, den wir uns selbst und dem Gegenüber zuschreiben.

Im Gehirn gibt es eine Bewertungszentrale, das sogenannte ventrale Striatum. Das wird umso aktiver, je ähnlicher wir jemanden in diesem Status einschätzen. Das heißt, nicht unbedingt der höhere, sondern der möglichst gleiche soziale Status wird besonders beachtet.

Und hier sind wir schon wieder bei den Netzwerken: Welchen Status möchtest Du dort kommunizieren? Sprich, welche Zielgruppe möchtest Du ansprechen? Nur, wenn Du Dich im richtigen Licht präsentierst, wirst Du für Deine Zielgruppe attraktiver – und eher angesprochen oder Du erhälst mehr und positivere Antworten auf Anfragen.

Zeit also, Deine Social Media Profile für Deine Business Revision zu lesen.

Nimm' Deine Social-Media-Profile unter die Lupe

Und wie komme ich nun zum – für mich – perfekten Social-Media-Profil? Der Trick klingt ganz einfach, braucht jedoch Übung: Betrachte Dich selbst von außen. Was würdest Du von einer Person denken, die diesen Post teilt, diese Nachricht twittert oder zu diesem Thema in genau dieser Weise schreibt? Der Haken: Du wirst dich schnell dabei ertappen, dass Du das Wissen um Intentionen und Hintergründe voraussetzt. Mache es Dir deshalb ruhig zur täglichen Angewohnheit, dich selbst im Spiegel und im Netz wie einen Fremden zu betrachten. Von dem weißt Du nur, was Du siehst, hörst oder lesen kannst.

Passt Dein Bild dann noch in das jeweilige soziale Medium? Schauen wir doch mal kurz auf die Etikette einiger Netzwerke …

LinkedIn und Xing

Beide Netzwerke haben das Ziel, berufliche Kontakte zu knüpfen und zu unterstützen. Hier heißt deshalb das oberste Gebot: Professionelle Netzwerke sollten professionell bleiben. Das bedeutet für Dich:

  • Niemals mit dem saloppen „Du“ ins Haus fallen – schon gar nicht bei Erstkontakten.
  • Nicht wild Kontakte sammeln! Wenn Du einen Kontakt herstellen willst, solltest Du immer einen Grund dafür haben.
  • No Small-Talk! Beschränke Deine Pinnwand und auch deine privaten Nachrichten auf berufliche Themen.
  • Korrektes Deutsch – oder Englisch. Orthographische Großbaustellen wirken unseriös.
  • Sei in Deinen Posts stets hilfreich und kompetent – dann findest Du auch produktive Partner.

Facebook

Facebook ist Dein privater Spielplatz – Deine Kneipe im Netz sozusagen, wo Du Dich mit Freunden und Bekannten, aber auch Kollegen treffen kannst. Hier darfst Du so ziemlich alles teilen und posten. Aber Achtung: Schaue genau darauf, wer was lesen kann. Auf der Plattform tummeln sich auch Unternehmen, Kollegen und Head Hunter – also quasi die Leute an den Nachbartischen. Was die mit einem Ohr – also im öffentlichen Profil – von Dir hören bzw. sehen dürfen und sollen, will wohlüberlegt sein. Über Deine Leidenschaft, ein Ehrenamt oder einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss dürfen sie gern erfahren. Pleiten, Pech und Pannen des Alltags, das letzte Mittagessen oder Bilder vom Filius gehören dagegen in den Bereich der Freunde am eigenen Tisch – also in die geschützteren Einstellungen der Privatsphäre.

Twitter

Auch mit nur 140 Zeichen kannst Du Dich schwungvoll in die Nesseln setzen. Privates gehört auf der Plattform eher in die direkten Nachrichten. Wenn Du etwas twitterst, sollte es für andere auch interessant sein. Das muss nicht unbedingt mit Deinem Job zu tun haben. Auch Deine Interessen sowie Unterhaltsames oder Aktuelles geben durch Deine Auswahl ein Bild von Dir. Welches das ist, bestimmst Du mit jedem Post selbst.

Pinterest und Instagram

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – und formt Dein Image. Auch hier gilt: Bitte nicht zu privat. Bist Du nicht Model, professioneller Sportler oder Ähnliches, können zu viele Selfies schnell abstoßen. „Selbstverliebt“ mag der Betrachter daraus schließen. Halte Dich deshalb an diese einfachen Punkte:

  • Ästhetik – Attraktive, gute Bilder sind gern gesehen, Unschärfe, Fehlbelichtung und Inhaltslosigkeit dagegen nicht.
  • Relevanz – Frage Dich vor dem Posten immer: Wen interessiert das?
  • Themengebundenheit – Baue Deine Themenwelt auf: zu Deinem Job, Deinem Hobby, Deiner Leidenschaft.

Allen Netzwerken – unabhängig ob für privat oder Business – ist eines gemeinsam: Die Teilnehmer fragen sich unterbewusst: What’s in for me? Wie können also Deine Follower oder Kontakte von Deinen Posts, Stories, Artikeln und Beiträgen profitieren? Wenn wir anfangen uns nicht nur darzustellen, sondern Content zu liefern, schaffen wir Nutzen, Wert, Vertrauen und Bindung. Genau das sind wichtige Ingredienzien für ein sinnvolles Netzwerken. Vor allem in der digitalen Welt. Ich weiß selber, welcher Aufwand dahinter steckt… Wir posten auf Instagram, sowie auf LinkedIn und YouTube. Wir haben jedoch festgestellt, dass es sich mehr als auszahlt. Darum machen wir weiter und intensivieren sogar unser Engagement.

Unterm Strich …

Nutze das Gehirn für Deinen Erfolg in sozialen Netzwerken – und male ein Bild von Dir, das für die Menschen attraktiv ist, die Dich suchen. Produziere spannenden Content, der andere inspiriert und weiterbringt! Dann fallen Dir die richtigen Kontakte leicht und Du wirst spannende Menschen kennenlernen.

Über den Autor

Florian Ilgen

Seit 15 Jahren faszinieren Dr. Florian Ilgen die effektiven Möglichkeiten digitaler Wachstumsstrategien. Er befähigt so ambitionierte Unternehmer mehr Umsatz zu generieren. In seinen inspirierenden Vorträgen lernen Führungskräfte internationaler Großkonzerne, wie sie zu Machern werden.