Warum Komplimente erfolgreich machen
Hat Dir heute schon jemand ein – ehrliches – Kompliment gemacht? Dann herzlichen Glückwunsch. Dieser Mensch hat einen kleinen Baustein zu Deinem Erfolg und Deinem Selbstbewusstsein dazu gelegt.
Auf einen Blick:
Komplimente sind ein Schlüssel zum Erfolg – aktiv und passiv.
Komplimente zu verteilen, ist eine ebenso große Kunst, wie sie zu genießen.
Mach' Dir das Leben leichter – liebe ehrliche Komplimente.
„Komplimente sind wichtig – auch im Beruf“
„Ich halte mich selbst nicht für den Besten. Und ich mag keine Komplimente. Sie lenken mich ab“, stellte einst Rocklegende Jimi Hendrix fest. „Ein Kompliment ist die charmante Vergrößerung einer kleinen Wahrheit“, hielt Schauspieler und Sänger Johannes Heesters dagegen. Ich bin da eher bei letzterem, denn – ehrliche – Komplimente zeigen uns Seiten an uns selbst, die wir bisher gar nicht oder zumindest nicht so wahrgenommen haben.
Das ist noch nicht alles. Auch Komplimente zu verteilen, lohnt sich für uns, weiß der Hirnforscher Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth. Verteilen wir sie, wirken sie sich auch positiv auf unseren sozialen Status aus. Das lässt sich unter anderem bei Change-Prozessen, in der Mitarbeiterführung oder in modernen Motivationstechniken nutzen.
Wie eine Studie von Manpower zeigte, können Führungskräfte die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter im Job durch Wertschätzung – und damit auch durch Komplimente – steigern und Fachkräfte so im Unternehmen halten. Immerhin 17 Prozent wechselten nach Ergebnissen der Umfrage ihren Job, weil sie das Gefühl hatten, ihre Leistung werde nicht anerkannt. Noch mehr taten das nur für eine bessere Entlohnung. In der gleichen Studie nannten immerhin 20 Prozent die persönliche Wertschätzung als Faktor für Ihre Zufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitsplatz. [1]
Von „Good Vibes“ und Spiegeln
Schwingungen sind eigentlich ein Thema der Physik. Auf einer Wellenlänge können Menschen aber auch liegen – im übertragenen Sinne. Dann klingen sie auf geistiger und seelischer Ebene im Gleichklang. Deshalb sind die Gefühle anderer Menschen oft ansteckend. Nehmen wir ein Gefühl wahr, spiegeln wir es – oft auf allen Ebenen, wie Wissenschaftler der University of Wisconsin herausfanden. [2] Nicht nur das Gefühl an sich entsteht also, wir vollziehen auch die passende Mimik dazu nach.
In der Regel geschieht dieses Spiegeln fremder Emotionen instinktiv und damit eher unbewusst. Die entsprechenden Spiegelhandlungen dauern nur Millisekunden. So versucht das Gehirn zu ergründen, was im Gegenüber gerade vorgeht. Es gleicht die Mimik durch Nachmachen an, indem es die passende Emotion in uns „heraussucht“. Wir fühlen uns im wahrsten Sinne des Wortes in jemanden hinein.
Dringt eine fremde Emotion dann in unser Bewusstsein, ist es unsere Entscheidung, ob wir sie übernehmen wollen.
Hat also jemand einen guten Tag, ist positiv gestimmt und macht Dir deshalb ein ehrliches Kompliment, dann lass' Dich doch von dieser Stimmung anstecken. Nimm die Emotion an und lass' Dich davon mitreißen.
Was das Spiegeln alles auslösen kann, können wir trotz leistungsfähiger Diagnosetechnik mit EEGs oder Kernspinaufnahmen immer noch nicht sichtbar machen. Aber erleben können wir es und sollten uns dem deshalb öffnen.
Darüber und über viele andere spannende Phänomene unseres Unterbewusstseins erfährst Du übrigens auch mehr in meinem kostenlosen Hörbuch (0 statt 22 Euro) „Die Macht der Intuition“.
Positiv denken – Komplimente annehmen leicht gemacht
Komplimente machen also erfolgreich und glücklich – aber nur, wenn Du sie auch annehmen kannst. Vielleicht gehörst Du sogar zu den Menschen, denen ein ehrliches Kompliment unangenehm ist oder die dahinter immer gleich eine bestimmte Absicht desjenigen vermuten, der das Kompliment macht. Deshalb kommt hier Dein kleines Trainingscenter für Komplimente mit Genuss.
Vor ein paar Jahren noch hatte ich die Angewohnheit ein Kompliment immer mit „Das war ja auch nicht schwer.“ oder „Nicht der Rede wert!“ zu beantworten. Es brauchte eine Weile und als ich meinem Vater ein Kompliment machte, war die Antwort „Naja, wild war meine Leistung ja auch nicht!“ Da klingelte es bei mir und ich verstand zwei Dinge. Erstens wurde mir klar, woher meine Angewohnheit bezüglich Komplimente kam. Zweitens spürte ich, wie es sich komisch anfühlt, wenn man ein Kompliment ausspricht und der Komplimentierte es klein redet. Seitdem freue ich mich über jedes ehrliche Kompliment, bedanke mich und lasse es genau so wirken, ohne mich noch das Kompliment inkl. Komplimentgeber zu entwerten.
Gehe mit Dir selbst einmal ehrlich in Revision: Wenn Dir jemand ein Kompliment macht, was schießt Dir als erstes durch den Kopf? Ein negativer Gedanke? Etwas wie: „So ein Schleimer“ oder „Oh Gott, jetzt gucken bestimmt alle“? Dann polst Du Dich selbst mit diesem Gedanken negativ auf Komplimente – und bremst nachhaltig die Kraft, die sie entfalten könnten.
Das Gute: Du kannst Dich in 3 Schritten selbst umpolen.
Schritt 1 – Die Gedankenfalle finden
Nimm Dir abends ein paar Minuten Zeit und denke an ein Kompliment, das Du heute bekommen hast. Was war Dein – negativer – Gedanke dazu? Lege den beiseite und überlege bewusst und aktiv ein positives Szenario für Dein Kompliment. War der Kollege vielleicht gar nicht neidisch, sondern hatte selbst einen guten Tag und wollte mit dem Kompliment einfach etwas von seiner guten Laune teilen?
Schritt 2 – Umdenken
Es fällt Dir abends inzwischen leicht, ein positives Szenario zu entwickeln. Zeit also, um dieses Szenario näher an Dein Kompliment heranzuholen. Macht Dir jemand ein Kompliment und Du erwischst Dich wieder bei einer negativen Gedankenreaktion, dann schreibe sie sofort um. Entdecke etwas Positives direkt in der Situation. Der Chef hat festgestellt, dass Du schneller bist als der Projektplan? Na, vielleicht will er gar nicht drängeln, sondern Dir zeigen, dass er Deine Leistung sehr wohl wahrgenommen hat.
Schritt 3 – Freuen
Du überschreibst negative Gedanken jetzt erfolgreich und zeitnah mit positiven? Dann ist es Zeit, Deinen inneren Pessimisten in Dauerurlaub zu schicken. Negativen Gedanken gibst Du jetzt keine Chance mehr. Male sofort Dein positives Szenario. Anfangs wirst Du das noch mehr oder weniger bewusst tun. Um dem Pessimisten gar keine Chance zu geben, gewöhne es Dir an, Dich gedanklich als erstes für ein Kompliment immer zu bedanken.
Das ist simpel, spontan umsetzbar und nimmt dem negativen Gedanken einfach seinen Platz weg. Daran kannst Du nun erst bewusst, später teils unbewusst Dein positives Szenario anhängen. Jetzt ist die Bahn frei, dass Komplimente Dein Selbstbewusstsein boosten können. Deinem Gegenüber schenkst Du für diesen Boost am besten ein herzliches Dankeschön und ein strahlendes Lächeln.
Das Video zum Stärken des eigenen Selbstbewusstseins folgt jetzt:
Unterm Strich …
Komplimente machen erfolgreich – den, der sie verteilt genauso wie den, der sie bekommt. Aber ehrlich müssen sie sein und Du musst Dich einem Kompliment auch öffnen, damit es ankommen kann. Dann hast Du eine ideale Basis für mehr Jobzufriedenheit und einen deutlich geraderen Weg zu deinen Zielen.