Leidenschaft – Was das Wollen mit Veränderung zu tun hat
Kennst Du dieses Gefühl, wenn Dein ganzer Körper kribbelt? Wenn Du förmlich übersprudelst vor Elan? Wenn die Vorfreude auf das Erreichen des Ziels Dich durch alle Untiefen auf dem Weg dahin treibt? Das ist Leidenschaft. Lies jetzt, wie Du die in Dir (neu) entdeckst – und warum Du sie suchen solltest.
Leidenschaft auf einen Blick
Wer mit Leidenschaft (s)einer Aufgabe nachgeht, hat nicht nur mehr Spaß daran, sondern ist auch erfolgreicher.
Jeder kann seine Leidenschaften entdecken und leidenschaftlicher werden. Ein Selbst-Assessment kann hier ungeahnte Potenziale zutage fördern.
Leidenschaft ist ein Teil unserer Suche nach dem Sinn im Leben. Ihr nachzugehen, erfüllt Dich nachhaltiger als jeder externe Anreiz.
Auf der Suche nach dem Sinn …
… nicht unbedingt des Lebens selbst, aber in ihrem Leben sind wohl die meisten Menschen. „Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt …“, stellt eine nicht unbekannte Werbung fest – und hat damit in vielerlei Hinsicht Recht, wie unter anderem eine brandaktuelle Studie der IMAS [1] zeigt. Hier gaben zwei von drei der Befragten an, dass der Sinn ihrer Arbeitstätigkeit gleich nach der Sicherheit des Arbeitsplatzes rangiert.
Die Zeiten von „ich arbeite irgendwas, Hauptsache es bringt Geld“ sind für viele Menschen also vorbei. Warum also nicht das nutzen, was Dir Spaß macht, um an Deinem (beruflichen) Erfolg zu feilen? Ich selbst stehe gern auf der Bühne. Ich liebe es, Menschen zu inspirieren, zu sehen wenn der Funke überspringt und ich Zuschauer so begeistern kann. Genau deshalb bin ich gut in meinem Job.
Frage Dich also, was Dich antreibt. Spüre Deiner inneren Leidenschaft nach. Du bist nicht der große Redner? Vielleicht hast Du aber Spaß daran, komplexe Zusammenhänge zu erforschen, mit (durch Dich wachsenden) Zahlen zu jonglieren oder Teil der grünen Bewegung in der Wirtschaft zu sein.
Intrinsische Motivation
Als intrinsische Motivation bezeichnet die Wissenschaft die Motivation, die im Individuum selbst liegt. Sie lässt sich nur sehr bedingt von außen beeinflussen. Im Gegensatz zu extrinsischen Motivatoren wie Bonuszahlungen, Beförderungen oder Firmenwagen baut die intrinsische Motivation auf dem eigenen Selbstverständnis auf oder darauf, dass das Individuum etwas aus Spaß an der Sache tut.
Die intrinsische Motivation ist also ein Erfolgsfaktor, der in Dir liegt. Du musst ihn nur anzapfen. Weil sie von innen kommt, überwindet diese Motivation viel leichter Hindernisse, denn Du willst diese Hindernisse meistern. Deshalb ist sie auch die ideale Basis für Veränderungen.
Plötzlich wird aus dem „Du musst“ ein „ich will“. Widerstände schrumpfen subjektiv, weil Du Dich nicht mehr ständig selbst motivieren musst oder Anreize von außen brauchst. Du brennst für das, was Du tust und bist bereit, alles zu leisten, um Deine Aufgabe zu erfüllen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie ich im Flow bin, wenn ich für etwas brenne. Wenn es um ein neues Projekt, einen neuen Vortrag oder eine Show geht und der Funke der Leidenschaft überspringt, zündet die Rakete. Plötzlich kommt die Motivation von ganz alleine. Man findet Lösungen, wo man zuvor nicht im Ansatz einen Weg sah. Man ist dadurch kreativer. Die Zeit vergeht wie im Flug und die Effizienz schießt nach oben. (Wie Du gezielt kreativer wirst, erfährst Du übrigens hier)
Interessanterweise wirkt man mit der richtigen Leidenschaft auf Mitmenschen extrem charismatisch und bekommt dadurch viel öfter einen Gefallen erwiesen. Wem helfen wir eher? Menschen mit einem Warum. Wer leidenschaftlich ist, hat meistens ein sehr starkes Warum.
Der Kickstart zum Wandel
Klingt alles ganz einfach, oder? Wenn da bloß nicht der besagte Schweinehund wäre … Hast Du ihn einmal vom Sofa geschubst, kommt er dank intrinsischer Motivation auch so schnell nicht wieder drauf auf Deine innere Couch. Nur manchmal krallt er sich anfangs noch ziemlich in die Polster. Was dann?
Dann lasse Deinen Schweinehund am besten von der Couch treten. Manchmal braucht es einfach den Austausch mit anderen Menschen oder ein Aha-Erlebnis und plötzlich kommt Bewegung in die Sache. Wo eben noch ein dickes, faules Fabelwesen lümmelte, entsteht plötzlich der Weg, den Du gehen willst. Du hast konkrete Ideen für den Wandel, freust Dich auf diesen Weg und glühst vor Vorfreude. Und wann schubst Du Deinen Schweinehund von der Couch?
Werde leidenschaftlich(er)!
Du suchst den Weg zu Deiner Leidenschaft noch? Mit diesen fünf Tipps klappt es bestimmt:
- Wie statt was. Du magst Deine Aufgabe und erfüllst sie gern. Aber wirklich brennen kannst Du dafür nicht? Dann frage Dich, was das Feuer löscht, was Du aktiv tun kannst, damit Deine Aufgabe Dir mehr Spaß bereitet. Sind es andere Arbeitsmittel? Ein anderes Arbeitszeitmodell? Eine andere Methode?
- Leidenschaft oder etwas, das Leiden schafft … Du suchst Deine Passion noch? Dann notiere Dir drei Dinge, die Du hervorragend kannst und drei Dinge, die Du brennend liebst. In der Schnittmenge der Beiden findest Du Deine wahre Leidenschaft.
- Spielen Sie. Kinder spielen noch ganz intuitiv und deshalb mit Leidenschaft. Lerne auch wieder das Spielen – ohne Angst vor Konsequenzen. Probiere aus, fragen, sei' neugierig wie ein Kind. Mit diesem Stück positiver Naivität gewinnst Du auch eine gute Portion Leidenschaft zurück.
- Nicht schämen, machen. Was die Anderen dann bloß von mir denken? Das ist doch völlig egal. Du willst Dich mit Deiner Aufgabe, Deinem Ziel wohl fühlen. Die Experimente auf dem Weg dahin sind nicht peinlich, sondern wichtig und notwendig und im besten Fall erfüllend und zielführend. Einfach Mut beweisen und dann klappt es. Wie Du mehr Mut erlangst, ohne großartig etwas zu verändern, erfährst Du hier.
- Normal fatal. Breche aus gewohnten (Denk)Mustern aus. Lasse die Gedanken kreisen und denke auch da weiter, wo Du im ersten Moment vielleicht meinst: „Das ist doch verrückt.“ Auch Verrücktes kann Dich erfüllen – und erfolgreich machen, weil es auf den zweiten Blick gar nicht so verrückt, sondern durchaus realistisch ist.